Vietnam: Ex-Oberst und Disssident Bui Tin starb im Exil mit 90
Datum: Donnerstag, dem 16. August 2018
Thema: Forum - Central Infos


16.08.2018 Thach Duong (Forum Vietnam 21) - Ein vietnamesischer Ex-Oberst und bekannter Kriegsreporter, der mit dem kommunistischen Regime desillusioniert war und ins Exil ging, starb in Frankreich im Alter von 90 Jahren. Bui Tin starb am 11. August im Krankenhaus in Pariser Vorort Montreuil an Nierenversagen, bestätigten seine Freunde und ein Verwandter, nachdem er mehrere Wochen gesundheitlich geschwächt war. "Das Krankenhaus hat mich benachrichtigt, dass Tin verstarb, nachdem er ins Koma gefallen ist", sagte die enge Bekannte Tuong An am darauf folgenden Sonntag gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. "Als ich ihn im Krankenhaus besuchte, war er sehr schwach, aber die erste Frage, die er mir stellte, war, ob sein Artikel veröffentlicht wurde oder nicht", sagte An weiter.
Trotz Gesundheitsproblem konnte er noch an dem viertägigen Treffen der "Konferenz der Vietnamesischen Demokraten" Ende Juni in Beilstein nah Stuttgart teilnehmen.

Während seiner Exilzeit wurde Tin einer der einflussreichsten Kritiker des kommunistischen Regimes in Vietnam. Seine viel beachtete Artikel und Essays rund um die Themen Unterdrückung, Machtmissbrauch, Menschenrechtsverletzungen des Hanoier Regimes wurden auf verschiedene Websites veröffentlicht und erhielten eine große Zustimmung der Internet-Leser in Vietnam.

Tin war noch ein Teenager als er mit 19 voller Leidenschaft in die Armee eintrat, die in der revolutionären Bewegung Ho Chi Minhs kämpfte, die schließlich 1954 die Franzosen in der Schlacht von Dien Bien Phu vertreiben sollte.
Während des Krieges arbeitete Tin großteils als Armeereporter. Am 30. April 1975 war er einer der ersten Soldaten, die den Präsidentenpalast in der ehemaligen Hauptstadt von Südvietnam Saigon betraten und einen langen und blutigen Krieg beendeten, als der letzten President Südvietnams Duong Van Minh die Kapitulation aussprach.
Später erzählte er, dass er US-Navy-Pilot John McCain in dem ironisch genannten "Hanoi Hilton"-Gefängnis traf, wo der amerikanische Kriegsgefangene fünfeinhalb Jahre nach seinem Abschuss in der Stadt verbrachte. Die beiden Männer konnten sich 1991 in der US-Hauptstadt Washington wiedersehen, als Tin vor einem US-Senatsausschuss für Kriegsgefangenen- und MIA-Angelegenheiten aussagte, an dessen Ende er den Mann, den er einst für einen Feind hielt, umarmte. "Als ich ihm die Hand geben wollte, reagierte er, indem er mich umarmte, was mir nichts ausmachte, da die Kameras den Moment für die Zeitungen des nächsten Tages aufnahmen, auf denen das Bild mit der Bildunterschrift "Umarmung ehemaliger Feinden" abgedruckt wurde, schrieb McCain 2002 in seinem Buch "Worth the Fighting For" ("Es lohnt sich zu kämpfen").

Nach der Wiedervereinigung Vietnams trat er aus der Armee aus, arbeitete als Journalist weiter und war zuletzt stellvertretender Chefredakteur der Zeitung "Nhân Dân", Organ der Kommunistischen Partei Vietnams. Schließlich war er desillusioniert von der Sache, der er so viel von seinem Leben witmete. 1990 als die französische kommunistische Zeitung L'Humanité ihn nach Paris einlud, nutzte er die Gelegenheit und kam nach Frankreich, wo er ein neues Leben als Dissident begann. Er lieferte "eine Petition von einem einfachen Bürger" - ein mehrteiliges, prodemokratisches Radiosendung über den vietnamesischsprachigen Dienst der BBC. "Bürokratie, Verantwortungslosigkeit, Egoismus, Korruption und Betrug verbreiten sich unter einer unverschämten Herrschaft von Privilegien und Vorrechten" sagte er in einer Sendung über die kommmunistischen Machthaber in Vietnam. Regelmäßig schrieb er über Politik und aktuelle Ereignisse in seinem Geburtsland. Freunde sagten, er sei Journalist und Aktivist, bis zu seinem Tod.

Kurz nach seiner Ankunft in Paris wurde er aus der KP Vietnams ausgeschlossen, ihm drohe harte Bestrafung in Vietnam. Er blieb bis seinem Tod 28 Jahren im Exil.
(Weitere interessante Vietnam News & Vietnam Infos gibt es hier.)

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> tdfvn21 << auf http://www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


16.08.2018 Thach Duong (Forum Vietnam 21) - Ein vietnamesischer Ex-Oberst und bekannter Kriegsreporter, der mit dem kommunistischen Regime desillusioniert war und ins Exil ging, starb in Frankreich im Alter von 90 Jahren. Bui Tin starb am 11. August im Krankenhaus in Pariser Vorort Montreuil an Nierenversagen, bestätigten seine Freunde und ein Verwandter, nachdem er mehrere Wochen gesundheitlich geschwächt war. "Das Krankenhaus hat mich benachrichtigt, dass Tin verstarb, nachdem er ins Koma gefallen ist", sagte die enge Bekannte Tuong An am darauf folgenden Sonntag gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. "Als ich ihn im Krankenhaus besuchte, war er sehr schwach, aber die erste Frage, die er mir stellte, war, ob sein Artikel veröffentlicht wurde oder nicht", sagte An weiter.
Trotz Gesundheitsproblem konnte er noch an dem viertägigen Treffen der "Konferenz der Vietnamesischen Demokraten" Ende Juni in Beilstein nah Stuttgart teilnehmen.

Während seiner Exilzeit wurde Tin einer der einflussreichsten Kritiker des kommunistischen Regimes in Vietnam. Seine viel beachtete Artikel und Essays rund um die Themen Unterdrückung, Machtmissbrauch, Menschenrechtsverletzungen des Hanoier Regimes wurden auf verschiedene Websites veröffentlicht und erhielten eine große Zustimmung der Internet-Leser in Vietnam.

Tin war noch ein Teenager als er mit 19 voller Leidenschaft in die Armee eintrat, die in der revolutionären Bewegung Ho Chi Minhs kämpfte, die schließlich 1954 die Franzosen in der Schlacht von Dien Bien Phu vertreiben sollte.
Während des Krieges arbeitete Tin großteils als Armeereporter. Am 30. April 1975 war er einer der ersten Soldaten, die den Präsidentenpalast in der ehemaligen Hauptstadt von Südvietnam Saigon betraten und einen langen und blutigen Krieg beendeten, als der letzten President Südvietnams Duong Van Minh die Kapitulation aussprach.
Später erzählte er, dass er US-Navy-Pilot John McCain in dem ironisch genannten "Hanoi Hilton"-Gefängnis traf, wo der amerikanische Kriegsgefangene fünfeinhalb Jahre nach seinem Abschuss in der Stadt verbrachte. Die beiden Männer konnten sich 1991 in der US-Hauptstadt Washington wiedersehen, als Tin vor einem US-Senatsausschuss für Kriegsgefangenen- und MIA-Angelegenheiten aussagte, an dessen Ende er den Mann, den er einst für einen Feind hielt, umarmte. "Als ich ihm die Hand geben wollte, reagierte er, indem er mich umarmte, was mir nichts ausmachte, da die Kameras den Moment für die Zeitungen des nächsten Tages aufnahmen, auf denen das Bild mit der Bildunterschrift "Umarmung ehemaliger Feinden" abgedruckt wurde, schrieb McCain 2002 in seinem Buch "Worth the Fighting For" ("Es lohnt sich zu kämpfen").

Nach der Wiedervereinigung Vietnams trat er aus der Armee aus, arbeitete als Journalist weiter und war zuletzt stellvertretender Chefredakteur der Zeitung "Nhân Dân", Organ der Kommunistischen Partei Vietnams. Schließlich war er desillusioniert von der Sache, der er so viel von seinem Leben witmete. 1990 als die französische kommunistische Zeitung L'Humanité ihn nach Paris einlud, nutzte er die Gelegenheit und kam nach Frankreich, wo er ein neues Leben als Dissident begann. Er lieferte "eine Petition von einem einfachen Bürger" - ein mehrteiliges, prodemokratisches Radiosendung über den vietnamesischsprachigen Dienst der BBC. "Bürokratie, Verantwortungslosigkeit, Egoismus, Korruption und Betrug verbreiten sich unter einer unverschämten Herrschaft von Privilegien und Vorrechten" sagte er in einer Sendung über die kommmunistischen Machthaber in Vietnam. Regelmäßig schrieb er über Politik und aktuelle Ereignisse in seinem Geburtsland. Freunde sagten, er sei Journalist und Aktivist, bis zu seinem Tod.

Kurz nach seiner Ankunft in Paris wurde er aus der KP Vietnams ausgeschlossen, ihm drohe harte Bestrafung in Vietnam. Er blieb bis seinem Tod 28 Jahren im Exil.
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